Nix los im Blog? -- Elternbesuch.

Mittwoch, 09.10.2019

Überschrift sagt alles, ne? Also, am 28.8. (Samstag) ging ich nach meiner Arbeit am Vormittag (Räume säubern in El-Abiodh) zurück auf mein Zimmer, um Nachrichten zu checken vor dem Gebet. Mutti hat geschrieben:

"Wir konnten nicht einfach vorbeifahren und schauen mal, ob du da bist ..."

Wo sollte ich sonst sein? Ich schnappte mein Zeug und rannte zur Kirche, wo ich auf meine Eltern traf. Sie waren auf dem Weg nach Cluny und hätten direkt durch Taizé durchfahren müssen - natürlich guckt man da, ob man die Tochter trifft. Wir gingen gemeinsam zum Gebet (ich hatte Singing Support) und machten danach aus, dass wir uns gegen 15 Uhr treffen und zusammen nach Cluny fahren würden. Es folgte ein echt schöner Tag, vor allem, weil ich eigentlich frühstens am Samstagabend mit meinen Eltern gerechnet habe - so hatten wir einen halben extra-Tag, und der war echt schön.

Wir gingen einkaufen, kauften Winterschuhe für mich, liefen um die Abtei, saßen in einem Café und gingen Abends dann im besten Burgerladen essen. Nebenbei redeten wir ganz viel (was man halt so macht, wenn man seine Eltern seit 9 Wochen nicht mehr gesehen hat).

Die Woche dann war echt besonders. Ich besuchte meine Eltern auf dem Zeltplatz. Mittwoch besuchten meine Eltern mich und meine Mitbewohnerinnen auf unserem Zimmer und wir hatten echt tolle Gespräche. Gerade Fayal war echt begeistert! Am nächsten Tag gab es ein Treffen zwischen meiner contact sister und meinen Eltern, das war für beide Seiten echt interessant. Freitag gingen wir auf den Wochenmarkt in Ameugny (ein echter Geheimtipp von mir!) und kauften Ziegenkäse, auf dem Rückweg trafen wir eine süße Katze. Den Samstagnachmittag verbrachten wir dann nochmal zusammen am Oyak ... und Sonntag war die Woche schon wieder vorbei. Nach der Messe fuhr der blaue Bus wieder ab nach Deutschland, denn Mutti musste Montag wieder arbeiten. Ich hatte nur ein paar Tränen im Gesicht, als ich ihnen gewunken habe - immerhin sieht man sich in wenigen Monaten ja wieder.

Abgesehen von meinen Eltern verabschiedete ich noch eine ganze Reihe an anderen Leuten - viele Permanents gingen wieder nach Hause und einige Jobs werden wohl um einiges anders sein. Einige Stimmungskanonen sind nicht mehr da.

Allgemein gesehen war es aber eine echt gute Woche. Etwas anstrengend dank der Jobs (Cadole am Morgen und Nachmittags die Bäder von N'Toumi und Madras putzen), und mein absoluter Tiefpunkt war, als ich händeweise Haare aus den Abflüssen der Duschen holen musste. Aber Elternbonus macht wohl alles besser.

Die einen fahren und die anderen kommen an - Sonntagabend begrüßte ich Freunde aus Weimar in Taizé. Selbst in N'Toumi ist es nicht anders, Mädchen kommen und gehen jede Woche aufs Neue. Die Abschiede machen mich doch etwas fertig. Die Woche war in dem Sinne aber auch etwas extrem.

Danke fürs Lesen und für die Geduld! Jetzt geht es wieder wie gewohnt weiter. Bis demnächst!